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Bitte um Lesehilfe

Verfasst: 10.12.2019, 18:08
von Joschua
Hallo,
kann Jemand helfen - was lest Ihr hier ? Kennt Jemand die Schrift, die Region oder die ungefähre Zeit, in der diese Schrift verwendet wurde ?
Ganz lieben Dank

Verfasst: 10.12.2019, 22:21
von Fridolin
Hallo Joschua,

was um alles in der Welt ist das? Münze? Stein?

Ich nehme an, du hast keinen Kontext? Wenn man mehr Text hätte, wäre es evtl. etwas einfacher. Ich erkenne in den meisten Fällen nicht mal einen Buchstaben.

Frido

Re: Bitte um Lesehilfe

Verfasst: 23.08.2025, 13:50
von CC
Die Fragmente zeigen römische Majuskel-Schrift („Capitalis Monumentalis“). Die Entstehung dürfte entweder antik (römisch, 1.–4. Jh.) oder eine renaissancezeitliche/humanistische Nachahmung (15.–17. Jh.) sein.

Oberes Fragment

Erste Form: ein sehr spitz zulaufendes „V“ (klassisch römisch).

Danach ein „I“ (senkrechter Strich).

Es folgen zwei identische, bauchige Formen – das sieht sehr nach „D D“ aus.

Am Ende ein „V S“ – das „S“ hat einen stark geschwungenen, engeren Einschnitt.

👉 Gesamteindruck: VIDDVS → sehr wahrscheinlich VIDUUS („Witwer“ auf Latein).

Unteres Fragment

Wieder am Anfang ein „V“.

Danach ein „I“.

Dann zwei „D“s nebeneinander.

Danach noch ein „V“.

👉 Gesamteindruck: VIDDV → ebenfalls Teil des Wortes VIDDUUS / VIDUUS.

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Das passt gut zu lateinischen Grabinschriften aus der römischen Kaiserzeit.
Oft stehen dort Formeln wie:

Maritus viduus posuit („der verwitwete Ehemann hat [das Grabmal] gesetzt“)

Vidua marito carissimo („die Witwe [setzte dies] dem geliebten Ehemann“).