Gedcom Frage

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skywalker007
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Gedcom Frage

Beitrag von skywalker007 »

Sorry für die Anfängerfrage:

Kann ich die Eingabemasken quasi so beschränken das sie nur Informationen erfassen die Gedcom kompatibel sind?
Sprich - wenn ich sicherstellen will das ich die Daten exportieren und woanders importieren kann ohne Verluste - geht das?
Danke, Till
Deleted User 6561

Beitrag von Deleted User 6561 »

Hallo Till,

da gehören immer zwei Programme dazu und beide interpretieren den Standard auf ihre Art. Selbst PAF von den Mormonen hält sich nicht an deren eigenen Standard.

Bei Ahnenblatt musst Du bei Verwendung der Aufgabenverwaltung und bei der Quellenverwaltung aufpassen, beides geht über den Standard hinaus.

Ansonsten gibt es GEDCOM Validatoren im Netz, wo man den Export der GEDCOM-Datei auf Einhaltung des Standards prüfen kann. Vor Datenverlust schützt das nicht.

Ich handhabe das so, dass ich ein Programm auswähle, in dem ich meine Daten pflege und nur dort Eingaben und Änderungen vornehme. Bei mir ist das zur Zeit Ahnenblatt, wobei ich wegen mir fehlender Unterstützung von Gedcom 7 auf der Suche nach einer Alternative bin.

Von diesem einen Eingabeprogramm exportiere ich in andere Programme, beispielsweise in den Stammbaumdrucker, da es dort mehr Darstellungsmöglichkeiten gibt.

Gruß
Martin
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Fridolin
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Beitrag von Fridolin »

Das mag eine Anfängerfrage sein - aber sie ist, wie Martin schon andeutet, nicht einfach zu beantworten.

Ich hätte das ein wenig anders beurteilt: Ahnenblatt hat eine Speicherfunktion nicht nur für das eigene Format, sondern auch für GEDCOM. Und da wird dann innerhalb des GEDCOM-Standards fast alles abgespeichert, was Ahnenblatt zu bieten hat. Das einzige, von dem ich weiß, dass es in GEDCOM von Ahnenblatt nicht gespeichert werden kann, ist die Geschwisterschaft ohne Eltern. In der ältesten Generation einer Reihe muss man also, um Geschwister auch im GEDCOM-Export zusammenzuhalten, gemeinsame Eltern z.B. in Form von "N.N." angeben.

Allerdings gehört zum GEDCOM-Standard auch die Möglichkeit, programmspezifische Angaben zu machen, die im Standard nicht definiert sind. Deren Bezeichner fängt immer mit einem Unterstrich an. Das gibt es in Ahnenblatt durchaus - ob das aber tatsächlich für die Quellenverwaltung (und die Aufgaben-Funktionalität) vollständig zutrifft, weiß ich gar nicht.

Da Programme zumindest in der Vergangenheit nicht 100% des GEDCOM-Standards umgesetzt haben (und die Möglichkeiten auch nicht immer ganz klar sind innerhalb des Standards, der hier und da Interpretationsspielraum ließ), gibt es natürlich Dinge, die man vielleicht lieber nicht nutzt, um eine breitere Akzeptanz bei anderen Programmen zu haben. Es bleibt aber unklar, was das ist. Ich würde z.B. erwarten, dass die Angabe von Paten oder Trauzeugen in Personenform evtl. nicht von allen Programmen verstanden wird. Das gilt auch für die Zusatzangaben bei Orten und Quellen - obwohl ich damit rechnen würde, dass es weitgehend im GEDCOM-Standard abgebildet wird. Ob alle Programme auch mit Mehrfachangaben sinnvoll umgehen können, wäre auch noch so eine Frage.

Ein GEDCOM-Validator ist zwar ganz hilfreich, aber letzten Endes kannst du tatsächlich immer nur das Zusammenspiel von zwei Programmen miteinander auf die Probe stellen. Ahnenblatt selbst verspricht, unverständliche GEDCOM-Elemente beim Import im Hintergrund beizubehalten; ob das umgekehrt der Fall ist, kann man nicht sagen. Klar ist jedenfalls: Die eingeschränkte/vereinfachte Eingabe-Maske ist weniger anfällig als die volle. Ich nutze trotzdem die volle Maske. Und halte mich nur zurück, Medien auf allen möglichen verschiedenen Ebenen abzulegen (Medien bei der Person, bei einem Einzelfakt, bei einer Globalquelle, bei einem Ort... - ich tus, aber nur zurückhaltend) - das wird häufig keinen praktischen Nutzen haben.
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Joku
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Beitrag von Joku »

Hallo Till,

das ist möglich.

->Suchen ->Optionen
->Plausibilitätsprüfung
->prüfen, ob Datumsfelder GEDCOM-konform konvertierbar sind

Siehe auch -> Hilfe ->Plausibilitätsprufung
Als GEDCOM-konform können Datumsangaben bezeichnet werden, bei denen Tag/Monat/Jahr in Zahlen angegeben sind (z.B. 31.12.1999), Datumsangaben bestehend nur aus Monat/Jahr (z.B. 12.1999), nur Jahreszahlen (z.B. 1999) oder auch Kombinationen mit den Vorworten 'um' (z.B. um 1999), 'geschätzt' (z.B. geschätzt 1999), 'vor' (z.B. vor 1999), 'nach' (z.B. nach 31.12.1999), 'von ... bis ...' (z.B. von 1999 bis 2010) oder auch 'zwischen ... und ...' (z.B. zwischen 10.12.1999 und 31.12.1999). Davon abweichende Datumsangaben (z.B. Herbst 1999) werden zwar in einer GEDCOM-Datei korrekt gespeichert, können aber beim Öffnen in einem anderen Programm zu Problemen führen (Änderung oder Ignorierung der Datumsangabe

Gruß
Joachim
Klaus-DieterR
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Beitrag von Klaus-DieterR »

Hallo Tim,

als erstes muss du wissen, welchen GEDCOM-Standard deine Programme verwenden. Eine Übersicht findest du hier.

Dann ist für das Datum z. B. wichtig, welche Sprache dein Programm zu grunde legt. Folgende Tabelle gibt dir eine Übersicht, was wie vom GEDCOM Standard 5.1 und von AB interpretiert wird.
"err." und "err" wird in Gedcom als Text übernommen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Gruß
Klaus-Dieter

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skywalker007
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Re: Gedcom Frage

Beitrag von skywalker007 »

Wow - so viele Antworten. Vielen Dank.
Ich werde mich wohl auch erstmal auf Ahnenblatt konzentrieren.
Ich war über Stammbaum-online.de gestolpert und hatte die Idee das ich regelmäßig updates meiner Gedcom da importiere und meinen Vater zur Mitarbeit vorlege. Ich habe festgestellt das der Herr (84 Jahre alt), lieber mit Stift arbeitet. Kann ich ihm wohl nicht verübeln.
VG! Till
Deleted User 6561

Re: Gedcom Frage

Beitrag von Deleted User 6561 »

Hallo Till,

das ist doch eine hervorragende Idee, so oder ähnlich machen das viele hier. Man nutzt die gute übersichtliche Eingabestruktur von Ahnenblatt und nimmt den Stammbaumdrucker für Ausdrucke. Nur ein hin und her von Daten ist oft ein Problem. Solange die Daten nur in eine Richtung fließen funktioniert das super.

Gruß
Martin

P.S. Lass die alten Familienfotos von Deinem Vater beschriften, solange es noch jemanden gibt der die fotografierten Personen kennt. ;-)
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Re: Gedcom Frage

Beitrag von DirkB »

Nicht verwirren lassen ...
Martin-D hat geschrieben: 27.03.2023, 21:28 ... und nimmt den Stammbaumdrucker für Ausdrucke.
Ahnenblatt erzeugt auch ganz passable Tafel- und sonstige Ausdrucke ... :wink:

- Dirk
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Deleted User 6561

Re: Gedcom Frage

Beitrag von Deleted User 6561 »

DirkB hat geschrieben: 27.03.2023, 21:53
Ahnenblatt erzeugt auch ganz passable Tafel- und sonstige Ausdrucke ... :wink:

- Dirk
Nicht auf den Schlips getreten fühlen, so war das nicht gemeint, aber andere Väter haben auch schöne Töchter :oops:

Gruß

Martin
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Re:

Beitrag von Klaus-DieterR »

Martin-D hat geschrieben: 20.03.2023, 17:04 da gehören immer zwei Programme dazu und beide interpretieren den Standard auf ihre Art. Selbst PAF von den Mormonen hält sich nicht an deren eigenen Standard.
PAF wird seit Jahren nicht mehr unterstützt, so dass auch neuere Standards nicht mehr unterstützt werden können.
Martin-D hat geschrieben: 20.03.2023, 17:04 ...
Ich handhabe das so, dass ich ein Programm auswähle, in dem ich meine Daten pflege und nur dort Eingaben und Änderungen vornehme. Bei mir ist das zur Zeit Ahnenblatt, wobei ich wegen mir fehlender Unterstützung von Gedcom 7 auf der Suche nach einer Alternative bin.
So wie ich Dirk kenne, ist der Update auf GEDCOM 7 in Arbeit.
Gruß
Klaus-Dieter

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Re: Gedcom Frage

Beitrag von Deleted User 6561 »

Hallo Klaus-Dieter,

PAF unterstützte zu seinen besten Zeiten den Standard 5.0 weder vollständig oder noch hielt es sich an seine Vorgaben. Dennoch galt PAF als eines der besten Ahnenprogramme, dessen Austauschformat von vielen anderen Programmen, teils mit Fehlern, gelesen wurden.

Ich möchte an dieser Stelle nicht noch mal die alte Diskussion mit Dirk aufrollen, wir haben wir ganz unterschiedliche Ansichten über die Bedeutung von Gedcom7. Es ist das Programm von Dirk, insofern kann er das Unterstützen was er will und sich in die Richtung entwickeln die er für richtig hält.
Ich nenne Fehler, wo ich sie finde und äußere Wünsche wo ich diese sehe. Nur durch aktive Anwender kann es eine Weiterentwicklung geben, passive gibt es genug.

Sehe ich einen Fortschritt und stimmt die Richtung bleibe ich und helfe das Programm weiterzuentwickeln. Geht es nicht in die richtige Richtung bin ich jemand der mit den Füßen abstimmt und wenn andere das auch tun, dann wird er bald 100% Unterstützer hinter sich haben.

Gruß
Martin
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Re: Gedcom Frage

Beitrag von DirkB »

Nur um einige Punkte zur Ausgangsfrage klarzustellen ...

Kein mir bekanntes Programm unterstützt den GEDCOM-Standard vollständig, d.h. jedes Programm verwendet nur einen Teilausschnitt. Daher ist nicht nur die GEDCOM-Kompatibilität entscheidend, sondern viel mehr, ob das Zielprogramm die gleichen Eingabefelder hat.

Beispiele: bei Taufen und kirchlichen Heiraten kann man in Ahnenblatt eine Religion hinterlegen, man kann mehrere Geburten bei einer Person eintragen und auch Datum/Zeitraum und Ort bei einem Beruf hinterlegen. Die Zielprogramme gehen unterschiedlich mit diesen Informationen, für die es zumeist dann kein Eingabefeld gibt (obwohl alles GEDCOM-konform), um. So werden Daten ignoriert (mit/ohne Meldung an den Anwender) oder in Notizfelder geschrieben (kryptisch oder verständlich).

Wenn man auf Nummer sicher gehen will, dann verwendet man den Eingabedialog im Modus "einfach" (ohne "Details" einzutragen) und verzichtet auf Orts- und Aufgabenverwaltung. Die Hinweise zum Datumsformat sind auch nicht verkehrt. Halte ich persönlich aber alles für übertrieben ...
Martin-D hat geschrieben: 20.03.2023, 17:04 Bei Ahnenblatt musst Du bei Verwendung der Aufgabenverwaltung und bei der Quellenverwaltung aufpassen, beides geht über den Standard hinaus.
Stimmt nicht ganz. Es sind Aufgaben- und Ortsverwaltung, die aber von Programmen, die solche Funktionen überhaupt bieten (sind nicht viele), verstanden werden. Hier wurde erlaubterweise der GEDCOM-Standard erweitert (z.B. die Ortsverwaltung in Absprache mit 10+ anderen deutschen Programmautoren).
Die Quellenverwaltung wird von vielen Programm verstanden, unterstützt und ist reines Standard-GEDCOM.
Fridolin hat geschrieben: 20.03.2023, 18:21 Das einzige, von dem ich weiß, dass es in GEDCOM von Ahnenblatt nicht gespeichert werden kann, ist die Geschwisterschaft ohne Eltern.
Auch nicht ganz richtig. Ahnenblatt speichert das GEDCOM-konform und kann das auch wieder korrekt einlesen. Es mag sein, dass andere Programme zwingend Eltern erwarten, weil die interne Datenbankstruktur das so vorgibt. Kann jeder mal auf die Schnelle prüfen in dem er sich in Ahnenblatt eine "Hänsel&Gretel-Datei" anlegt.

- Dirk
Entwickler von Ahnenblatt
Deleted User 6561

Re: Gedcom Frage

Beitrag von Deleted User 6561 »

@ Dirk danke für die Richtigstellung, da hatte ich offensichtlich den Standard unterschätzt.

Gruß
Martin
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Re: Gedcom Frage

Beitrag von Fridolin »

Und ich einen veralteten Wissensstand.
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