Nochmal eine Bitte um Klarstellung zum Export Gedcom Format

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janpeter
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Registriert: 18.02.2019, 17:36

Nochmal eine Bitte um Klarstellung zum Export Gedcom Format

Beitrag von janpeter »

Ich bitte schon im Voraus um Entschuldigung, wenn ich hier für die Profis Offensichtliches frage ...

... aber es ist nach wie vor so, dass der Export einer Gedcom Datei ALLES speichert und dass es keine einfache Möglichkeit zu einer Selektion von zu exportierenden Feldern gibt?
Richtig?

Das heißt, wenn ich bestimmte Felder oder ganze Datensätze mit Personen NICHT exportieren möchte, muss ich unter anderem Namen eine Kopie meiner Ahnenblatt-Datei anlegen und dann per Hand ungewollte Dinge löschen?
Richtig?

Als Hintergrund: Das ist für mich deshalb ein Problem, weil beim Hochladen auf Ancestry oder MyHeritage plötzlich Daten öffentlich werden, die ich gar nicht so offen zugänglich haben will. Interne Anmerkungen usw., für die ich gerne das Feld "Notizen" verwende.
Viel schlimmer noch: Durch die Geschäftsbedingungen dieser Dienstleister werden in einem öffentlichen Stammbaum diese Daten quasi "public domain." Sobald ein anderer Nutzer über Smartmatch die Daten per Mausklick übernimmt, verliere ich sogar die totale Kontrolle darüber. Dann nutzt auch das Entfernen meiner Daten beim Dienstleister nix mehr.
Kermet
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Beitrag von Kermet »

Da sprichst Du ein heikles Thema an.

Ahnenblatt merkt sich Daten die es nicht darstellen kann und schreibt diese beim Export wieder in die Gedcom. Insofern kannst Du Dir da nie ganz sicher sein.
UngerMa
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Beitrag von UngerMa »

Hallo Janpeter,

da Ahnenblatt alle (auch nicht sichtbare) Daten wieder exportiert,
habe ich folgende Technologie verwendet:

1. Export in csv
2. aus der csv alle nicht zu übertragende SPALTEN löschen, eventuell
auch zusätzliche Einzelfelder, was bei umfangreichen Daten allerdings
schwierig ist.
3. Import in eine neue Ahnenblatt-Datei
4. Export nach Gedcom

Du siehst in der csv, in welchen Spalten die unerwünschten Einträge
stehen, meist ziemlich am Ende der Zeilen. Der vordere Teil wird immer
von Ahnenblatt belegt ("primäre" Personendaten).
Zeilen (=Personen) sollten normalerweise nicht aus der csv entfernt
werden, da dann eine Störung der Personen-Beziehungen auftreten
kann. Willst Du bestimmte Familienzweige nicht mit dabei haben, bleibt
Dir nur das Teilen (Löschen) innerhalb von Ahnenblatt.

Gruß
Manfred
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jsy_vienna
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Beitrag von jsy_vienna »

Hallo Janpeter,

Du könntest noch in ein Problem laufen, wenn Du Informationen, die den geltenden Gesetzten ( in AT und D Personenstandsgesetz) nicht vereinbar sind, veröffentlichst.

Aus meiner Sicht solltest Du nicht nur ganze Felder/Excel-Spalten entfernen, sondern auch auf Feldinhalte bei Geburts- Hochzeits-, Sterbedaten etc. achten und die entsprechenden Feldinhalte/Zellen löschen. Auch Daten von Personen, die zeitlich dem Personenstandsgesetzt unterliegen, dürfen nicht veröffentlicht werden. Dh. in Excel die entsprechenden ganzen Zeilen löschen.

Ja das ist ein heikles Thema....
Ich riskiere keine Veröffentlichung von Recherche-Informationen. Das Thema ist mit zu heiß.

Beste Grüße
Johannes
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Fridolin
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Beitrag von Fridolin »

Die vorgeschlagenen Lösungen wirken umständlich. Und sind es auch ein wenig. Sie verhindern aber, dass Anfänger/innen versehentlich beim Speichern bestimmte Daten verlieren, weil sie irgendwo was abgewählt haben.

Datenschutz-Funktionen wurden von Nutzenden seit langem gewünscht - sowohl für den HTML-Export als auch fürs Hochladen auf Austauschplattformen. Betrifft nicht nur einzelne Felder, sondern zum Teil auch das automatische Berücksichtigen des Datenschutzes für Lebende. Da hat @DirkB entweder noch keine Zeit investiert oder keinen guten Weg gefunden. Details können kompliziert sein.

Ob die Plugin-Schnittstelle für Selbstgestricktes taugen würde (also die globalen Funktionen wie Quellen etc. mit behandeln könnte), weiß ich nicht.

In sich ist Ahnenblatt ja eine weitgehend datensichere Lösung (verschlüsseltes Speichern gibt es allerdings nicht intern). Aber der Austausch ist durchaus ein Teil des Genealog/inn/en-Lebens.
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Beitrag von jsy_vienna »

Hallo Frido,

ja Datenschutzfunktionen wären schön.
ABER!
Durch diese Funktionen könnten Anwender zwar unterstützt werden, aber es bleibt doch immer die Verantwortung für den Datenschutz beim Anwender.
Daher müsste jeder verantwortungsvolle Anwender diese Exporte mit gefiltertem Datenschutz nochmals prüfen, und das kann sehr aufwendig werden.....

Ich kenne andere Systeme, die Datenschutz anbieten.
Allerding ist es nicht jedermanns Sache die dabei verlangten Parameter für den Datenschutz richtig zu setzten. Ich behaupte, dass ein nicht EDV-affiner Anwender damit doch überfordert ist.

Aus den genannten Gründen verstehe ich, dass Dirk in dieser Sache noch nicht tätig geworden ist.

Grüße
Johannes
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Beitrag von Joku »

Hallo,

wird ein Text aus den Anmerkungen und Quellen mit einem
Anführungszeichen     Text "
versehen, bleibt dieser Text in Stammlisten, Ahnenlisten und auch im Navigator verborgen. 

Ganz persönliche Eintragungen bleiben unsichtbar.
Ob dies auch bei der Erstellung einer GedCom erfolgt, wäre auszuprobieren.
Vielleicht hilft dies weiter.

Gruß
Joachim
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Beitrag von Fridolin »

Hallo Joachim,

dein Rezept funktioniert bei mir überhaupt nicht. Alles wird angezeigt, wenn ich "Notizen" inkludiere für die Auswertung einer Ahnenliste.

Wir hatten früher mal davon gesprochen, dass Dinge hinter einem Backslash (oder war's ein Schrägstrich?) nicht angezeigt werden. Aber auch das haut nicht hin.

Da das Verbergen schon im Ansatz nicht funktioniert, ist das natürlich auch beim Speichern einer GEDCOM nicht der Fall. Aber ganz abgesehen funktioniert das grundsätzlich nicht, da die GEDCOM-Datei weitgehend identisch ist mit dem Inhalt der *.ahn-Datei. Einziger Unterschied: In einer Kopf-Generation fallen Geschwister ohne gemeinsame Eltern in einer GEDCOM-Datei auseinander. An diesem Punkt geht Ahnenblatt mit seinem Format einfach über die Möglichkeiten von GEDCOM 5.5.1 Draft hinaus.
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Beitrag von Joku »

Hallo Fridolin,

sorry.
Es waren 2 Schrägstriche gemeint.

// Text //

Gruß
Joachim
janpeter
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Beitrag von janpeter »

Also, ich möchte euch allen recht herzlichen für die Antworten danken.

Ich bin etwas erschrocken von mir selbst. Trotz jahrzehntelanger Erfahrung mit Daten und Computern stelle ich fest, dass ich bei diesem Thema (offenbar getrieben durch Forscherenthusiasmus) sehr naiv unterwegs war.
Leider ist ein Teilschaden schon eingetreten (dadurch habe ich es gemerkt), aber zum Glück kann ich wenigstens hinsichtlich meiner eigenen Daten noch reagieren.

@Johannes
Du hast recht, das Ganze ist nicht nur ärgerlich (wegen interner Notizen), sondern könnte sogar juristisch unangenehm sein.

Danke auch an euch andere mit all den technischen Tipps.
Die direkte Manipulation der Datensätze über CSV (wie von Manfred vorgeschlagen) wirkt mir derzeit noch am Sichersten und am Machbarsten.

Ich reagiere zunächst erstmal mit vollständigem Abzug meiner Daten von Ancestry und MyHeritage und nutze jetzt die kommenden Wochen, um mich erstmal neu zu sortieren. Ob ich dann tatsächlich einen abgespeckten Datensatz wieder losschicke, vermag ich jetzt noch nicht sagen.
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