Taufdatum versus Geburtsdatum

Fragen zur Nutzung der Eingabefelder
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thobug
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Taufdatum versus Geburtsdatum

Beitrag von thobug »

Hallo zusammen,
in älteren Taufbücher findet sich ja meist nur das Taufdatum.
Was gibt man dann am besten beim Geburtsdatum ein - leer lassen ist doch auch nicht praktikabel!?
Ich habe bisher des Öfteren im Geburtsfeld "vor <Taufdatum>" eingeben, da das Geburtsdatum, wenn nicht am selben Tag getauft wurde, das Geburtsdatum meist einige Tage/Wochen davor liegt.
Das sieht in Tafeln oder Listen aber irgendwie unnötig vage aus, so als ob sich das "vor" an einem anderen Fakt/Ereignis festzumachen wäre.
Sollte man deshalb etwas ungenau dann doch für das Geburtsdatum das Taufdatum heranziehen? Oder doch "um <Taufdatum>"?
Das wären vier Varianten :-(

Wie macht ihr das? Was empfehlen erfahrene Computer-Genealogen?

VG
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ahnenarmin
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Re: Taufdatum versus Geburtsdatum

Beitrag von ahnenarmin »

Hallo,

wo man nichts genaues weiß, kann man auch nichts genaues eingeben

also entweder
keine Eingabe und dann bei Tafeln > Datenauswahl "alternativ Taufe/Begräbnis" wählen, dann hast du kein leeres Feld sondern eine Angabe

oder
bei katholischen Taufen ist Tauftag meist Geburtstag, wenn die Geburt bis zum Nachmittag stattfand, das wäre dann eine "Näherung",
bei evangelischen Taufe kann ein längerer Zeitraum dazwischen liegen.
Alternativ wäre also die Eingabe "etwa" oder "etwa vor" und dann das Taufdatum dazu eingeben ein Möglichkeit, die nicht falsch ist.

Gruß
Armin
Zuletzt geändert von ahnenarmin am 14.02.2025, 08:59, insgesamt 1-mal geändert.
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thobug
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Re: Taufdatum versus Geburtsdatum

Beitrag von thobug »

Hallo Armin, Du hast berechtigterweise auch bei dem Hinweis auf Tafeln implizit auch auf das Ereignis Begräbnis hingewiesen.
Tatsächlich stellt sich bei mir/alle auch die Frage, wenn bei alten Totenbüchern nur das Begräbnisdatum abgegeben ist. In dem Fall müsste man konsequenterweise, als Todesdatum "vor <Begräbnisdatum>" angeben. Oder Deinem Hinweis folgend das Feld einfach leer lassen.
Dann hätte ich in der Statistik aber eine ganze Menge an Personen, die mehrere 100 Jahre alt und noch nicht gestrorben wären :?
Sollte man also dann hier trotzdem auch das Feld für das Todesdatum leer lassen?
Beides ist ja gravierend , da bei sehr viele Personen zu berücksichtigen.

VG
Kermet
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Re: Taufdatum versus Geburtsdatum

Beitrag von Kermet »

Ich denke das kann jeder machen wie er denkt.
Ich trage bei nur bekanntem Taufdatum dieses Datum auch als Geburtsdatum ein. Beim Taufdatum hinterlege ich die Quelle beim Geburtsdatum fehlt bei mir dann die Quelle.
Bei vorhandenem Beerdigungsdatum trage ich drei Tage vorher den Tod, bei vorhandenem Tod drei Tage später die Beerdigung ein und anlog die vorhandene Quelle.
Bei meinen Daten ist es grundsätzlich so, dass ich bei gesicherten Daten die Primärquelle eingebe, alle anderen Daten sind erstmal Annahmen.
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ahnenarmin
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Re: Taufdatum versus Geburtsdatum

Beitrag von ahnenarmin »

Hallo,

es gibt kein "richtig", da einfach die wesentlichen Fakten fehlen. Daher muss man, je nach Vorliebe, eine Ersatzlösung wählen.

Wenn du Tauf- und Begräbnisdatum eingibst, rechnet AB doch das Alter aus. müsste die Person also auch als verstorben registrieren. Oder hast du hier andere Erfahrungen gemacht?

Die Eingabe "etwa vor <Taufdatum>" für das nicht bekannte Geburtsdatum liest AB doch als Datum und rechnet daher auch das Alter aus. Dies ist m. E. die plausibelste Lösung. Bei Beerdigung entsprechend verfahren.
Jede Schätzung von Abständen (z. B. zwischen Geburt und Taufe) ist ein Krücke. Aber das muss jeder selbst festlegen.

Gruß
Armin
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thobug
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Re: Taufdatum versus Geburtsdatum

Beitrag von thobug »

Danke!
@Armin: Ist "etwa vor" ein Gedcom-konformes Format?
Worin besteht der Unterschied von "vor..." und "etwa vor..."?
"vor..." hört sich m. E. gröber an, evtl. weiter zurück reichend, als "vor etwa", welches irgendwie näher am angegebenen Datum liegend erscheint?!?
Habe bisher mit AB noch wenig Erfahrung.
Ich bin dennoch überrascht, wie wenig ich dazu allgemein fand, in Wikis usw., da es doch eine ziemlich grundlegende Sache ist, wohl alle Ahnenforscher rangierend, vor allem folgenreich, wenn man mehrere tausend Ahnen hat und evtl. umschwenken will/muss.

VG
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Re: Taufdatum versus Geburtsdatum

Beitrag von ahnenarmin »

Wenn du ein GEDCOM-konformes Datum willst, müsstest du "geschätzt" oder nur "etwa" eingeben. Also jeweils ein Datum knapp vor der Taufe bzw. knapp vor der Beerdigung. Das wird dir dann aber auch in den Tafeln angezeigt.

Die „Eierlegende Wollmilchsau“ gibt es für dies Problem nicht.

Gruß
Armin
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thobug
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Re: Taufdatum versus Geburtsdatum

Beitrag von thobug »

Vielleicht ist es tatsächlich am besten, Geburtsdatum und Todesdatum komplett wegzulassen.
Schwere Entscheidung - so lange ist das Weiterarbeiten gelähmt :-(
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thobug
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Re: Taufdatum versus Geburtsdatum

Beitrag von thobug »

Wenn ich das Todesdatum bei einer Ehefrau weglasse, kommt beim "Lebenslauf" des Ehemanns leider kein Hinweis, dass die Frau verstorben ist. Und auch früh verstorbene Kinder werden dort nicht angeführt, eben nur Taufen...
Das ist schon ungünstig - weglassen ist m.E. wahrlich kein Königsweg. Werde mal bei anderen Programmen gucken, wie das da aussieht.
Schönen Valentinstag-Abend :-)
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Klaus Rothfeld
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Re: Taufdatum versus Geburtsdatum

Beitrag von Klaus Rothfeld »

Hallo zusammen,
aus Kirchenbüchern lässt sich als Mindestinfo das Jahr ableiten.
Das entsprechende Jahr sollte auch in entsprechende Felder übernommen werden.
Schöne Grüße aus OWL
Klaus Rothfeld

Es sollte meiner Meinung nach immer die neueste Ahnenblatt-Version verwendet werden!
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thobug
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Re: Taufdatum versus Geburtsdatum

Beitrag von thobug »

Guten Morgen
@Klaus: Meine erste Reaktion: gute Idee.
Dann fallen mir aber etliche Personen ein, die Ende Dezember geboren wurden, aber erst im Januar des darauf folgenden Jahrs getauft wurden. Bei Taufen im/Anfang Januar ist mit der Geburt allerdings im Vorjahr zu rechnen...
So langsam bin ich frustriert und habe gar keine Lust mehr weiter zu arbeiten :(
Der Vorschlag von oben ist eigentlich ein guter Kompromiss, nämlich bei Geburt/Tod einige Tage abzuziehen, dann aber "geschätzt" oder "etwa" (Gedcom-Konform: EST bzw. ABT) anzugeben. So bleibt es inhaltlich korrekt. Wäre das ein Königsweg?

Viele Grüße
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Klaus Rothfeld
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Re: Taufdatum versus Geburtsdatum

Beitrag von Klaus Rothfeld »

Guten Morgen Thomas,
Ich kann doch nur mit den Daten arbeiten die ich habe.
Alles andere ist Spekulation. Das wollen wir doch garnicht
Falsche Daten führen nur zu Verwirrungen.
Das wollen wir auch nicht.
Es ist besser die fehlenden Daten zu vervollständigen wenn
neue Quellen vorliegen.
Ich habe schon mal "um" vor dem Datum verwendet.
Damit ist dann ein Zeitraum +- x gemeint.
Schöne Grüße aus OWL
Klaus
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Re: Taufdatum versus Geburtsdatum

Beitrag von Kermet »

Ohne Annahmen geht es nicht, spätestens im 17. Jahrhundert benötigt man Annahmen. Wichtig ist es gesicherte Daten von Annahmen zu unterscheiden.

Die ganze Physik ist nur eine Annahme bis jemand einen Gegenbeweis bringt. Selbst wenn in einem Taufeintrag die Eltern genannt sind, kannst Du Dir nicht sicher sein, das es ein zweites Elternpaar mit selbem Namen nochmal gibt und bei späterer Recherche auftaucht, der Pfarrer einen Fehler gemacht hat, das Kind ein Kegel ist, etc.
Alles sind Annahmen mit unterschiedlicher Sicherheit.
Wer getauft wurde, war mit Sicherheit vorher geboren, wer beerdigt wird ist mit Sicherheit vorher gestorben. Tote ohne Taufe kamen nach damaligen Glauben nicht zu Gott, daher wurde schnell getauft. Tote wurden schnell beerdigt, es gab ja keine Kühltruhen.
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thobug
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Re: Taufdatum versus Geburtsdatum

Beitrag von thobug »

Kermet hat geschrieben: 15.02.2025, 10:19 Wichtig ist es gesicherte Daten von Annahmen zu unterscheiden.
Das halte ich auch für zentral.
Ich werde wohl bei Tod drei Tage vom Begräbnisdatum abziehen und mit einem "etwa" die Ungenauigkeit/"Annahme" dokumentieren und auch unter Quellen den Verweis auf das Sterbebuch anbringen.
Bei Geburten verfahre ich ebenso, hinsichtlich des Taufdatums, aber auch mit dem Hinweis "etwa", die "Annahme" dokumentierend, samt Quellenbezug zum Taufbuch.
Es wurde hier Eingehens angeführt, dass es keine "richtig" gäbe und jeder seinen Weg finden müsse - ich glaube ich habe meinen gefunden.

VG
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